Sonntag, 14. März 2010

Needs & Wants



Oft will man ja Dinge, die man gar nicht braucht. Und manchmal braucht man Dinge, die man gar nicht will. Bevor ich jetzt aber in die Tiefen der Hobby-Psychologie abtauche, schreibe ich lieber etwas über das neueste von inzwischen 47 Mixtapes, die in dem 53-wöchigen Bestehen von Beat-Control gepostet worden sind. Ein sehr guter Schnitt, wie ich finde.

Verglichen mit meinen vorherigen Tapes wird Needs & Wands mehr von einer ruhigen, getragenen Stimmung geprägt. Zum einen liegt das natürlich daran, dass beinahe die Hälfte der Songs nun einmal eher ruhig sind, wie zum Beispiel das Opener-Trio Asaf Avidan And The Mojos, Angus And Julia Stone und The Lighthouse And The Whaler. Allerdings haben auch die ebenfalls vertretenen Hits, wie ich finde, bei aller Tanztauglichkeit auch einen kleinen melancholischen Beigeschmack.

Ein wenig elektronisch wird es im Mittelteil. Grafton Primary, der „Koch“ aus I Can Disco, singt diesmal über Farben. Hey Champ remixen Priors' What You Need, das im Original bereits auf The Alphabet Ponys Take A Walk zu hören war. Ebenfalls erneut vertreten ist Goldfrapps Rocket (siehe:Instructions For Dancing), diesmal im RichardX One Zero Remix. What Kind Of Breeze Do You Blow? haben sich nach The xx's Night Time (Autumn's Breeze) und Rule My World von den Kings Of Convience (Faith And Fear) diesmal nun Delphics Doubt angenommen, dessen Original wiederum auf Arrows In The Dark zu finden ist. Gui Boratto, dem wir den tollen Remix von Massive Attack's Paradise Circus (Il Silenzio Dell'Oro) verdanken, ist auf Needs & Wands nun mit einem eigenen Stück vertreten, Azzurra.

Der angesprochene Paradise Circus wird bekanntlich von der großartigen Hope Sandoval besungen, die vor ihrer Solo-Karriere in den Neunzigern mit der Band Mazzy Star bekannt geworden ist. Das ich deren 1993er Album So Tonight That I Might See in den letzten Wochen für mich wieder entdeckt habe, und dann auch beim Stöbern im Plattenladen über die besagte Scheibe gestolpert bin, war für mich Grund genug sie mit aufs Tape zu nehmen.

Laura Marling, die auf Needs & Wands über einen Blackberry Stone singt, war dagegen vor ihrer Solo-Zeit Mitbegründerin von Noah And The Whale. Broken Bells wiederum ist das neue Projekt von James Mercer, seines Zeichen Sänger von The Shins, und Danger Mouse, den die meisten vor allem über seine Band Gnarls Barkley kennen dürfte. Der wünscherschöne Song The Mall And Misery ist nun bereits zum zweiten Mal auf einem Beat-Control Tape vertreten. Er war bereits auf The Alphabet Ponys letztem Mix, Getting High At Momma's Place, zu hören, allerdings wurde er dort aufgrund eines fehlerhaften Album-Leaks fälscherlicherweise mit October betitelt. Nun noch mal mit richtigem Namen.

Last but not least covert Paolo Nutini Wake Up von Arcade Fire, von denen wir in diesem Jahr hoffentlich auch noch einiges zu hören bekommen.


Nun aber viel Spaß mit


Needs & Wands – by Johannes D. Täufer


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